Ein vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen der Programmlinie „ways2go“ finanziertes Projekt.

Statistiken über das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung beginnen für gewöhnlich mit dem sechsten Lebensjahr mit dem Eintritt in die Schule. Das Mobilitätsverhalten von Personen wird jedoch von klein auf durch persönliche Erlebnisse und Erfahrungen geprägt. Wenn das Auto von frühester Kindheit an als das zweite Paar Beine fungiert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man auch als Erwachsener vorwiegend auf das Auto als Fortbewegungsmittel zurückgreift. Wird Zu-Fuß-Gehen oder Radfahren bereits im Kleinkindalter als Selbstverständlichkeit erlebt, so werden diese Fortbewegungsarten auch im Erwachsenenalter eine Rolle in der alltäglichen Mobilität spielen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Nutzung von nachhaltigen, umweltfreundlichen Verkehrsmitteln schon im Kleinkindalter zu fördern.

Die primären Ziele des Projekts „GEMMA: Wege zum Kindergarten“ waren einerseits umfangreiche Daten zur Mobilitätssituation von Kleinkindern auf dem Weg zum Kindergarten in Wien und Niederösterreich zu erheben und andererseits Maßnahmen zu erarbeiten, Eltern mit Kleinkindern zu animieren, nachhaltige Fortbewegungsmittel für diesen Weg zu wählen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden unterschiedliche sozialwissenschaftliche Evaluierungsmethoden verwendet.

Im ersten Arbeitsschritt wurde mittels einer Literaturstudie nach bestehenden Modellen gesucht, wie Eltern mit Kleinkindern motiviert werden können, Wege in den Kindergarten umweltfreundlich und bewegungsintensiv zurückzulegen. Zur Literaturrecherche wurde vorwiegend das Internet herangezogen. Es wurden aber auch Gespräche mit ForscherkollegInnen aus dem In- und Ausland geführt, die Literatur zu diesem Thema zur Verfügung stellten. Anschließend wurden in drei Fokusgruppen mit Eltern und einem Fokusgruppeninterview mit KindergartenpädagogInnen Barrieren und Attraktoren erforscht, welche die Verwendung von alternativen Verkehrsmitteln auf dem Weg zum Kindergarten verleiden bzw. fördern können. Die Analyse bestehender Forschungsergebnisse und die Fokusgruppeninterviews bildeten die Basis für die Erstellung eines quantitativen Befragungsinstrumentes. Die standardisierte Befragung mit 2.000 Eltern von Kindergartenkindern aus Wien und Niederösterreich erfolgte sowohl telefonisch als auch persönlich. Im Rahmen dieser Erhebung wurden die Eltern zur Auswahl des Fortbewegungsmittels zum Kindergarten befragt sowie die Motive für die Wahl der Fortbewegungsart und die Mobilität der Kindergartenkinder näher analysiert. In Kooperation mit Kinderpädagoginnen aus zwei Kindergärten in Wien und einem Kindergarten in Niederösterreich wurde in einer „Kindergartenstunde“ auf spielerische Art und Weise untersucht, wie Kinder den Weg zum Kindergarten erleben und mit welcher Fortbewegungsart Kinder gerne den Weg zum Kindergarten zurücklegen. 16 ExpertInnen unterschiedlicher Disziplinen diskutierten in einem abschließenden halbtägigen Workshop die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen hinsichtlich ihrer Relevanz für die Praxis.

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